Bor: Die Wirkung eines unterschätzten Spurenelements

Bis vor einigen Jahren wurde Bor in der Medizin und Ernährungswissenschaft als relativ nebensächlich betrachtet. Heute geht man jedoch davon aus, dass es zu den essenziellen Spurenelementen gehört, wenngleich bislang notwendige, wissenschaftliche Belege fehlen. Es kann davon ausgegangen werden, dass Bor eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel der Knochen und auf die Funktionen des Gehirns hat. Darüber hinaus kann Bor aber auch vielfältige, schädigende Nebenwirkungen, insbesondere bei Überdosierung, verursachen. Ab 100mg am Tag sind Vergiftungserscheinungen möglich.

Bor Wirkung: Umstritten aber heiß diskutiert



      

Aus wissenschaftlicher Sicht ist Bor längst nicht so intensiv untersucht wie andere Spurenelemente. Dennoch wird mittlerweile vielerseits davon ausgegangen, dass es ein lebensnotwendiges Element ist, welches für unterschiedliche Arbeitsprozesse im menschlichen Organismus verantwortlich oder an diesen beteiligt ist. Bekannt ist unter anderem, dass Hydroxylgruppen über Borverbindungen geliefert werden. Hydroxylgruppen sind wiederum an der Bildung von Steroidhormonen beteiligt, hier insbesondere Östrogen und Testosteron. Ferner wird diskutiert, ob Bor die genannten Hormone eventuell vor einem Abbau im Stoffwechsel schützt. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass Bor für die Gehirnfunktion notwendig ist. Zur Klärung der Bor Wirkung wurden bereits einige Studien durchgeführt, die unter anderem zeigten, dass eine geringere Zufuhr von Bor zur Verringerung der Wellenlängen bei Hirnstrommessungen führte. Bedingt daraus folgen eine verringerte Aufmerksamkeit und eine verschlechterte Motorik. Zudem wird vermutet, dass Bor an unterschiedlichen Transportprozessen der Zellen beteiligt ist. Ferner ist bekannt, dass Bor die Aufnahme von Kalzium, den Aufbau, die Stärkung und den Erhalt der Knochen fördert. Diverse Tierstudien belegen, dass Bor die Bildung von Antikörpern unterstützt und somit auch für das Immunsystem eine wesentliche Rolle spielen kann. (Ganzheitliche Ernährungsberatung: Ein Nachschlagewerk*) Dennoch muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass eindeutige Ergebnisse bezüglich der Bor Wirkung bislang, trotz der unterschiedlichsten Studien, nicht vorhanden sind. Viele Wirkungsweisen sind immer noch umstritten.

Bor Wirkung nicht unterschätzen: Nebenwirkungen durch Überdosierung vermeiden

Bislang gibt es keine einheitlichen Empfehlungen für die tägliche Tageszufuhr an Bor. Der Tagesbedarf kann auf circa 0,75mg geschätzt werden. Doch auch bei dieser Schätzung könnte es sich um reine Spekulation handeln. Auch Höchstmengen an Bor sind bislang nicht bekannt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung gab noch keinerlei Empfehlungen aus. Im Februar 2006 fordert das BfR allerdings eine Kontrolle von natürlichen Mineralwassern und einen Maximalgehalt von 1,5mg Bor pro Liter. Auch in Bezug auf die Nahrungsaufnahme sollte der Borgehalt kontrolliert werden. Eine zu hohe Zufuhr kann unter Umständen zu Vergiftungserscheinungen führen. Die Bor Wirkung bei zu hoher Dosis könnte zu Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen, Ruhelosigkeit und Nierenschäden führen. In vielen Ländern sind Borpräparate aufgrund der möglichen Nebenwirkungen unzulässig.

Borhaushalt nicht ergänzen

Grundsätzlich lässt sich der tägliche Bedarf an Bor, der bislang nicht einheitlich festgelegt ist, problemlos über die Nahrungsaufnahme decken. Eine zusätzliche Einnahme von Bor Präparaten ist aufgrund der vielfältigen Nebenwirkungen und aufgrund der möglichen Vergiftungsgefahr keinesfalls zu empfehlen.

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