Lecithin: es gibt auch nette Fette

Das Roche Medizinlexikon* definiert Lecithin als esterartige Verbindung, die neben je einer ungesättigten und gesättigten Fettsäure auch Glycerin, Phosphorsäure und Cholin enthält und zu den fettähnlichen Phospholipiden zählt. Die exakte chemische Bezeichnung lautet Phosphatidycholin. Im menschlichen Körper kommt es im Blutplasma, in den Erythrozyten, in der Galle vor allem aber im Gehirn vor. Dass unser Organismus dieses Phospholipid als Bestandteil der Zellmembranen selbst produziert, zeigt dessen große Bedeutung.

Wirkung und Nebenwirkungen von Lecithin



      

Professor Dr. Michael Hamm beschreibt im Ernährungsratgeber „Fett ja, aber wenig und richtig*“ die wichtige Funktion der Phospholipide für unser Nervensystem. Choline werden zum Aufbau bestimmter Botenstoffe benötigt, die für Lernprozesse, Gedächtnisleistung und Stressverarbeitung unentbehrlich sind. Diesen Zusammenhang kennt auch der sogenannte Volksmund, wenn von fetten Walnüssen als Nervennahrung die Rede ist. Ebenso gute Lecithinlieferanten sind Eier, Erbsen, Sojabohnen, Mais und Weizenkeime. Zusätzlich kann man in Zeiten starker Nervenbelastung etwa vor einer Prüfung oder in stressigen Lebensphasen zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Besonders für ältere Menschen mit nachlassender Gedächtnisleistung werden Kombinationspräparate mit B-Vitaminen* empfohlen. Zudem sollen Phospholipide die Darmschleimhaut schützen. Nebenwirkungen sind dabei laut einer Studie von Prof. Dr. Wolfgang Stremmel am Universitätsklinikum Heidelberg kaum zu befürchten. Wer jedoch zu viel von dieser Nervennahrung zu sich nimmt, nimmt zu.

Lecithin und seine Bedeutung beim Stillen

Wer sich ausgewogen ernährt, braucht normalerweise keinen Lecithinmangel zu befürchten. Doch gerade Frauen achten oftmals (zu) sehr auf ihr Gewicht und bevorzugen fettarme Lebensmittel. Das gilt auch für viele Mütter, die nach der Geburt möglichst bald wieder zu ihrer alten Form – sprich schlanker Figur – zurückfinden wollen. Dabei können gerade Frauen, die stillen sogar in zweifacher Hinsicht von diesem Phospholipid profitieren. So raten Hebammen zur Einnahme von Lecithin als Granulat oder in flüssiger Form. Bei gleichzeitiger Reduzierung von Milchprodukten und tierischen Fetten kann das den Milchfluss beim Stillen erleichtern. Frauen mit Milchstau oder entzündenden Brustwarzen wird empfohlen die Brust vor dem Stillen sanft mit Lecithinöl zu massieren.

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