Fester Zahnersatz – welche Nebenwirkungen gibt es?

Fester Zahnersatz dient dazu, fehlende natürliche Zähne, die durch Krankheit oder Unfall verloren gegangen sind, zu ersetzen. Im Idealfall können die Betroffenen mit den künstlichen Zähnen wieder ganz normal abbeißen und kauen, sprechen und lachen.

Der Zusatz „fest“ verweist darauf, dass der Zahnersatz stabil im Mund verankert ist und nicht herausgenommen werden kann. Je nachdem, wie viele Zähne fehlen, kommen verschiedene Arten von festem Zahnersatz zum Einsatz: Zahnkronen, Zahnbrücken und Zahnimplantate.

Fester Zahnersatz wird individuell vom Zahntechniker angefertigt und dann vom Zahnarzt eingesetzt. Dabei kann es, wie bei jeder medizinischen Prozedur, zur unerwünschten Komplikationen und Nebenwirkungen kommen, die das Experten-Team der Completdent Zahnklinik in Budapest im Folgenden vorstellen möchten:

  • erhöhte Anfälligkeit für Bakterienansammlungen
  • allergische Reaktionen
  • erhöhte Sensibilität
  • Bissstörungen und Kauprobleme
  • allgemeine Behandlungs- und OP-Risiken

Dabei wird selbstverständlich auch erläutert, was man als Patient tun kann, um diese Risiken bestmöglich zu vermeiden bzw. zu minimieren.

Erhöhte Anfälligkeit für Bakterienansammlungen

Fester Zahnersatz wird stabil im Mundraum verankert:

  • Zahnkronen werden auf den abgeschliffenen Stumpf des natürlichen Zahns aufzementiert
  • Zahnbrücken werden auf den abgeschliffenen Stümpfen der Nachbarzähne aufzementiert bzw. an die leicht beschliffene Rückseite der Nachbarzähne angeklebt (Maryland- bzw. Klebebrücke)
  • Zahnimplantate werden im Kieferknochen verankert und verwachsen mit dem natürlichen Knochengewebe

Fester Zahnersatz bildet eine fast perfekte Nachbildung des natürlichen Zahns. Doch trotz der handwerklichen Kunst von Zahntechniker und Zahnarzt bleiben stets Risikozonen an den Kontaktbereichen von natürlichem Gewebe und festem Zahnersatz bestehen:

  • Bei Zahnkronen und Zahnbrücken bleibt immer ein winziger Spalt bzw. eine minimale Unebenheit zwischen dem natürlichen Zahnstumpf und der aufgesetzten künstlichen Zahnkrone erhalten. Hier können sich hartnäckige Zahnbeläge festsetzen.
  • Bei Zahnbrücken existiert stets ein Spalt zwischen dem Brückenglied, das die Zahnlücke ausfüllt, und dem darunter liegenden Zahnfleisch. Auch hier können sich Speisereste festsetzen und Zahnbeläge bilden.
  • Bei Zahnimplantaten besteht, ähnlich wie bei der Zahnkrone, ein mikroskopisch kleiner Spalt zwischen der künstlichen Zahnwurzel und der aufgesetzten künstlichen Krone. Auch hier können sich Zahnbeläge festsetzen.
  • Zudem wird das Implantat nie so fest vom Zahnfleischsaum umschlossen wie der natürliche Zahnhals. Dies erhöht das Risiko, dass Krankheitserreger aus der Mundhöhle eindringen und Entzündungen auslösen.


      

Zahnbeläge bestehen aus organischen Ablagerungen (Speisereste, abgestorbene Schleimhautzellen) und im Speichel gelösten Mineralien. Sie bilden einen Nährboden für eine Vielzahl von Mikroorganismen, unter denen sich auch schädliche Bakterien befinden.

Wenn die Zahnbeläge nicht regelmäßig entfernt werden, können sich die schädlichen Bakterien ungehindert vermehren. Das erhöht zum einen das Risiko für Karies und entzündliche Erkrankungen des Zahnfleisches (Gingivitis), des Zahnhalteapparats (Parodontitis) und des am Implantat anlagernden Knochengewebes (Periimplantitis).

Deshalb ist das gründliche Zähneputzen (2x täglich) bei festem Zahnersatz besonders wichtig. Dabei sollten die beschriebenen Risikozonen besonders sorgfältig gereinigt werden:

  • Zahnseide ermöglicht die Reinigung der Zahnzwischenräume, auch unterhalb des Zahnfleischsaums, ggf. auch die Reinigung des Spalts zwischen Zahnbrücke und Zahnfleisch (hier kommt oft „flauschige“ Zahnseide zum Einsatz, die mit einem Einfädler unter dem Brückenglied hindurchgeführt wird).
  • Interdentalbürsten ermöglichen die Reinigung rund um den Zahnersatz bei größeren Zahnzwischenräumen und im Spalt zwischen Zahnbrücke und Zahnfleisch

Allergische Reaktionen als mögliche Nebenwirkung bei festem Zahnersatz

Fester Zahnersatz – egal ob Krone, Brücke oder Implantat, bedeutet stets, dass Fremdkörper in den Mund eingebracht werden und zum Teil dauerhaft dort verbleiben. Dies kann allergische Reaktionen auslösen:

  • Anästhetika: Das Einsetzen von festem Zahnersatz erfolgt stets unter lokaler Betäubung. Allergiker sollten mögliche Unverträglichkeiten vor der Behandlung mit dem Zahnarzt besprechen – in den meisten Fällen lassen sich gut verträgliche Alternativen finden.
  • Zahnzement & zahntechnischer Klebstoff: Zahnkronen und Zahnbrücken werden traditionell mit Zahnzement befestigt. Klebebrücken (sog. Maryland-Brücken) werden mit Klebstoff befestigt. In seltenen Fällen können dadurch Unverträglichkeitsreaktionen ausgelöst werden.
  • Metalle: Metallunverträglichkeiten kommen vergleichsweise häufig vor und sollten vor dem Einsetzen von festem Zahnersatz abgeprüft werden. In vielen Fällen wird sich eine verträgliche Metalllegierung ohne das allergieauslösende Material finden lassen. Im Zweifel können Allergiker auf eine vollkommen metallfreie Alternative aus Keramik zurückgreifen.

Erhöhte Sensibilität der Zähne

Bei Zahnkronen und Zahnbrücken kann es an den überkronten Zähnen zu Sensibilitätsstörungen kommen. Dies betrifft insbesondere:

  • erhöhte Empfindlichkeit auf Wärme- und/oder Kältereize (insb. bei stark wärmeleitenden Metallkronen)
  • erhöhte Empfindlichkeit auf Süßes und/oder Saures

Bissstörungen und Kauprobleme

Fester Zahnersatz wird individuell angefertigt und dem natürlichen Gebiss bestmöglich nachgebildet. Ziel ist es, ein völlig natürliches Biss- und Kaugefühl. Eine ungenügende Anpassung der künstlichen Zahnkrone kann zu folgenden Beschwerden führen:

  • verändertes Kaugefühl
  • Gefühl, dass der künstliche Zahn „zu hoch“ bzw. „zu groß“ sei
  • Schmerzen beim Zubeißen

Unmittelbar nach dem Einsetzen von festem Zahnersatz sind leichte Eingewöhnungsstörungen ganz normal. Zudem kann der Zahnnerv temporär überreizt sein. Wenn die Beschwerden jedoch nach einigen Tagen nicht abklingen, sollte der Zahnarzt aufgesucht werden – in diesem Fall dürfte eine Nachbesserung erforderlich sein.

Allgemeine Behandlungs- und OP-Risiken

Bei Zahnkronen und Zahnbrücken erfordert das Aufsetzen der Zahnkrone bzw. der tragenden Brückenpfeiler das Beschleifen der natürlichen Zahnkrone(n) – entweder am betroffenen Zahn selbst oder bei den an die Zahnlücke angrenzenden Nachbarzähnen.

Hierbei kann es – trotz sorgfältigster Planung und Durchführung des Eingriffs – zu Schäden kommen:

  • Schädigung der Pulpa und/ oder des Zahnnervs: Dies kann zur erhöhten Sensibilität des Zahns und schlimmstenfalls zum Absterben der natürlichen Zahnwurzel führen.

Wird ein Zahnimplantat als fester Zahnersatz gewählt, wird zum Einsetzen der künstlichen Zahnwurzel im Kieferknochen ein chirurgischer Eingriff erforderlich. Trotz sorgfältiger Planung und Durchführung des Eingriffs bleibt ein gewisses Restrisiko bestehen:

  • Schädigung von Nervenbahnen, temporäre oder dauerhafte Taubheitsgefühle
  • Beschädigung der Wurzeln der benachbarten Zähne
  • Durchbruch (Perforation) des Kieferknochens, ggf. Herausbrechen des Implantats

Diese OP-Schäden sind jedoch äußerst selten. Häufiger treten Wundheilungsstörungen auf, die sich durch folgende Symptome äußern und unbedingt ärztlich behandelt werden sollten:

  • Nachblutungen (die über die normal zu erwartende postoperative Blutung hinausgeht)
  • Entzündungssignale wie Schwellung, Rötung, Erwärmung, ggf. auch Fieber

Behandlungsrisiken und Nebenwirkungen im Vorfeld minimieren

Um Behandlungsrisiken und mögliche Nebenwirkungen weitestmöglich zu minimieren, ist die aktive und ehrliche Teilnahme am Vorgespräch mit dem behandelnden Arzt von großer Bedeutung. Abgefragt werden dabei:

  • bekannte Allergien (insb. Anästhetika, Schmerzmittel, Metallunverträglichkeit)
  • relevante Vorerkrankungen (bspw. Diabetes, Hämophilie, Immunschwäche …)
  • weitere Risikofaktoren (Rauchen, Drogenkonsum …)

Ehrliche Antworten ermöglichen dem Arzt eine optimal abgestimmte Behandlungsplanung und minimieren somit das Risiko! Zudem sollten die Hinweise zum Verhalten nach dem Eingriff (inkl. nach einer Zahnimplantation) stets sorgfältig eingehalten werden.


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