Jod in der Schwangerschaft: Für Mutter und Kind

Für eine normale, embryonale Entwicklung, ist eine ausreichende Jodaufnahme der werdenden Mutter von großer Notwendigkeit. Jodmangel kann zu unterschiedlichen Erkrankungen des Ungeborenen, bereits während der Schwangerschaft, führen. In den schlimmsten Fällen sind körperliche oder geistige Beeinträchtigungen sowie Fehl- oder Totgeburten möglich. Der jeweilige Arzt der Schwangeren verordnet in der Regel entsprechende Jodtabletten, die insbesondere im ersten Schwangerschaftsdrittel ergänzend eingenommen werden sollten.

Jodmangel in der Schwangerschaft: potenzielle Folgen



      

Die Schilddrüse eines Ungeborenen ist ab der 12. Schwangerschaftswoche so weit entwickelt, dass sie selbstständig Hormone herstellt. Die jeweils benötigten Schilddrüsenhormone werden dann nicht mehr durch die Mutter bereitgestellt. Da die Schilddrüse zur Hormonproduktion zwingend Jod benötigt, muss der Fötus entsprechend mit diesem Mineral versorgt werden. Die Versorgung erfolgt hier über die werdende Mutter. Sollte das ungeborene Kind kein ausreichendes Jod in der Schwangerschaft erhalten, kann dessen Schilddrüse die notwendigen Hormone nicht in der benötigten Menge produzieren. Dadurch kommt es zu gravierenden Einschnitten in ganz unterschiedlichen Bereichen.

Wenn ein Mangel an Jod in der Schwangerschaft auftritt, kann sich die Schilddrüse des Fötus vergrößern. Dies wiederum führt dazu, dass sich ein sogenannter Kropf, auch Struma genannt, bildet. Ferner kann der Jodmangel in der Schwangerschaft zu einem mangelhaften Wachstum sowie einer Störung der Gehirnentwicklung führen. Körperliche wie auch geistige Beeinträchtigungen des Kindes sind denkbar. Ein extremer Mangel an Jod in der Schwangerschaft kann Fehl- und Totgeburten begünstigen. (Quelle: Ernährungsberatung in Schwangerschaft und Stillzeit*)

Jod in der Schwangerschaft: darauf sollte man achten

Wie bei allen Vitaminen und Mineralstoffen, die der menschliche Körper für die unterschiedlichsten Arbeitsabläufe benötigt, ist es auch beim Jod relativ schwierig, einen festen Tagesbedarf auszumachen. Zahlreiche unterschiedliche Organisationen, Institutionen und Wissenschaftler gehen mit ihren Meinungen weit auseinander. Laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) haben Schwangere einen täglichen Bedarf von mindestens 230µg. Bei Stillenden erhöht sich der tägliche Jodbedarf auf 260µg. Geht man nun aber nach diversen Ratgebern, werden sogar Tagesdosen von bis zu maximal 600µg empfohlen (Quelle: Praktisch bewährte Hebammenkniffe*).

Grundsätzlich ist es zu empfehlen, mögliche Bedenken mit dem jeweils behandelnden Arzt und der jeweiligen Hebamme zu besprechen. Da zu viel Jod auch negative Auswirkungen haben kann, ist stets Vorsicht geboten. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten Erwachsene eine tägliche Dosis von maximal 1000µg nicht überschreiten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung setzt den Maximalwert mit 500µg noch deutlich tiefer an.

Jod Überdosierung und Nebenwirkungen in der Schwangerschaft



      

Die Autorin Martina Eirich beschreibt in Ihrem Buch „Praktisch bewährte Hebammenkniffe*“ ein Fallbeispiel einer Jodüberdosierung während der Schwangerschaft. In diesem tatsächlich stattgefundenen Fall hat eine junge Mutter, die ihr drittes Kind erwartete, über einen längeren Zeitraum viel zu viel Jod konsumiert. Alleine 400µg pro Tag erhielt sie in Präparaten von ihrem behandelnden Gynäkologen verordnet. Zusätzlich hat die Schwangere sehr gerne Fisch und weitere jodhaltige Speisen konsumiert. Es kam zu verschiedensten Nebenwirkungen, wie permanentes Erbrechen über die gesamte Schwangerschaft bis hin zu erhöhten Herzfrequenzen bei Mutter und Kind. Außerdem wurde eine vergrößerte Schilddrüse festgestellt. Zusätzliche Anzeichen einer Überdosierung können ein vermehrter Speichelfluss sowie ein Brennen im Mund sein. Nachdem die Betroffene die Einnahme aller Jodpräparate eingestellt hat, sind die Symptome komplett abgeklungen. Der gesamte Fall kann in dem Ratgeber „Praktisch bewährte Hebammenkniffe*“ nachgelesen werden. Grundsätzlich gilt aber zu erwähnen, dass es in der Regel relativ schwierig ist, den täglichen Bedarf an Jod in der Schwangerschaft zu überschreiten. Zumal ein Großteil auch über die Nieren ausgeschieden werden kann. Wirklich gravierende und dauerhafte Konsequenzen sind nur dann möglich, wenn der Jodkonsum über einen deutlich längeren Zeitraum erhöht ist.

Fazit: Jod in der Schwangerschaft als notwendiges Spurenelement

Jod zählt zu den wichtigsten Spurenelementen für den Körper einer Schwangeren und des ungeborenen Kindes. Ein Jodmangel kann zu schweren Erkrankungen des Fötus führen und im schlimmsten Fall Fehl- und Totgeburten begünstigen. Bei der Einnahme von jodhaltigen Präparaten zur Vermeidung eines Mangels sollte zwingend darauf geachtet werden, dass der tägliche Bedarf von 200µg nicht überschritten wird, zumal auch über die Nahrung Jod aufgenommen wird.

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