Selen in der Schwangerschaft: Komplikationen vermeiden

Selen galt lange Zeit als unbedeutend. Mittlerweile ist aber bekannt, dass auch dieses Spurenelement essenziell ist und zahlreiche positive Wirkungen auf den menschlichen Organismus hat. Beispielsweise ist Selen an der Produktion verschiedener Schilddrüsenhormone beteiligt. Ferner stärkt eine ausreichende Selenzufuhr die Abwehrkräfte und das Immunsystem. Auch ein Schutz vor freien Radikalen kann mit Selen gegeben sein, ebenso vor UV-Strahlung und giftigen Schwermetallen. Sowohl Kinder wie auch Erwachsene sollten täglich auf eine ausreichende Zufuhr achten. Besonders wichtig ist Selen während der Schwangerschaft. Schwangere sollten täglich mindestens 60µg Selen zu sich nehmen. In der Stillzeit steigt der Tagesbedarf laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) auf 75µg an.

Warum Selen in der Schwangerschaft so wichtig ist



      

Bislang gibt es keine genauen Untersuchungen am Menschen. Aus tierexperimentellen Untersuchungen und Studien ist jedoch abzuleiten, dass Selen während der Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielt. Denn während diverser Untersuchungen führten Selensupplementionen zu verschiedenen positiven Effekten, die sich beispielsweise auf das Wachstum und die Entwicklung des Fötus auswirkten. Bei Tieren führte ein Selenmangel dagegen besonders häufig zu Totgeburten. Ferner kann ein Selenmangel Wachstumsstörungen während der Schwangerschaft und nach der Schwangerschaft begünstigen. Ein Fetus baut circa 70 Prozent seiner Selenreserven während der letzten drei Schwangerschaftsmonate auf. Frühgeburten leiden daher sehr oft an einem Selenmangel. Diverse Studien am Menschen zeigen, dass ein ausgeglichener Selenspiegel der Mutter das Geburtsgewicht des Säuglings günstig beeinflusst. Ferner besteht ein Zusammenhang zwischen zu niedrigen Selenwerten und einer Präeklampsie bei Schwangeren. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, die ausschließlich bei Schwangeren auftreten kann und sich vor allem durch Bluthochdruck, Eiweiß im Urin und Wassereinlagerungen bemerkbar macht. Diese Erkrankung kann sowohl die Schwangerschaft wie auch das Wochenbett kompliziert gestalten. (Essentielle Spurenelemente: Klinik und Ernährungsmedizin: Klinik Und Ernahrungsmedizin*)

Mögliche Nebenwirkungen und Überdosierung von Selen in der Schwangerschaft

Selen weist grundsätzlich unterschiedliche Verbindungen auf. Allerdings verfügen alle Verbindungen über eine sehr gute Bioverfügbarkeit. Im Dünndarm liegt die Absorption bei 40 bis 97 Prozent. Die Ausscheidungsrate kann über den Stuhl, Urin oder die Atemluft deutlich übertroffen werden. Überdosierungen und Nebenwirkungen können sich daher verhältnismäßig schnell einstellen („Handbuch für Naturheilpraxis: Methoden und Therapiekonzepte*“ von Elviera Bierbach). Das gilt sowohl für Schwangere wie auch für Nichtschwangere. Nebenwirkungen lassen sich unter anderem durch einen starken knoblauchartigen Mundgeruch erkennen. Ferner kann eine Überdosierung zu Depressionen führen und brüchige, ausfallende Fingernägel verursachen. Haarausfall und Hautentzündungen sind weitere Symptome einer möglichen Überdosierung. Auch Magen-Darm-Störungen sind denkbar.

Selen-Präparate während der Schwangerschaft

Da Selen für den menschlichen Körper und insbesondere während der Schwangerschaft von großer Wichtigkeit ist, kann es durchaus sinnvoll sein, zusätzliche Präparate einzunehmen. Vorab sollte allerdings ein Arzt konsultiert werden. Eine regelmäßige Kontrolle des Selenstatus ist zwingend zu empfehlen. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen, Vergiftungserscheinungen und Überdosierungen sollte das jeweilige Präparat 100 bis 200 Mikrogramm keinesfalls überschreiten.

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