Schokolade – Geliebt und Verteufelt

Schokolade gehört zu den umstrittensten Lebensmitteln bezüglich ihrer Wirkung auf die menschliche Gesundheit. Während die einen die zarte Versuchung wegen ihres Zucker- und Fettgehalts verteufeln, schwören andere auf die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe des Kakaos. Interessant ist, dass nicht nur die Maya und Azteken an die positiven Effekte der Kakaobohnen glaubten. Nach der Einführung in Europa wurde die Schokolade lange Zeit für medikamentöse Zwecke in Apotheken verkauft. Nur der Adel konnte sich regelmäßig den Konsum der Schokolade erlauben, da die Bohnen sowie Honig und Zucker zum Süßen viel zu teuer waren. Erst im 19. Jahrhundert begann die gewerbliche Produktion, was die Schokolade zu einem leicht erhältlichen Genussmittel machte. Wie wirkt aber der Schokoladenverzehr tatsächlich auf den Körper?

Positive Wirkung der Schokolade auf Körper und Geist

      

In der Tat haben mehrere Forschungen hinsichtlich des Schokoladenkonsums bewiesen, dass er positiv Effekte auf Geist und Körper hat. Verantwortlich dafür sind die Antioxidantien, auch Flavonoide genannt, die reichlich in der Kakaobohne enthalten sind. Generell sind diese dafür bekannt, dass sie freie Radikale bekämpfen, welche zu den Hauptgründen für die Entstehung von Krankheiten wie Krebs oder Arteriosklerose zählen.

Flavonoide sind die Ursache für den Bittergeschmack und der braunen Farbe der Kakaobohne. Sie sind aber auch wahre Wundermittel, wenn es um die Gesundheit des Herzens geht. Da der Konsum die Arterien erweitert, wirkt Schokolade blutdrucksenkend. Zusätzlich ist ein Aspirin-Effekt vorhanden. Die Einwirkung der Flavonoide auf die Blutplättchen senkt die Gefahr eines Blutgerinnsels. Eine Langzeitstudie aus Dänemark bestätigte weiterhin, dass der regelmäßige Verzehr von Schokolade positiv auf Herzrhythmusstörungen wirkt. Ähnlich wirken die Antioxidantien auch auf das Gehirn. Durch die Verbesserung der Durchblutung werden die Konzentration und die Gedächtnisleistung gefördert.

      

Die Nährstoffe in der Schokolade wirken auch auf die menschliche Psyche. Ein Experiment der Schweizer Forscher bestätigte die Auswirkungen von Flavonoiden in Stresssituationen. Obwohl alle Probanden den Stress als ähnlich wahrnahmen, sank bei den Schokoladenkonsumenten deutlich der Kortisol- und Adrenalinspiegel des Körpers. Die Aminosäure Tryptophan dagegen ist verantwortlich für den Ruf der Schokolade als Launemacher. Die Aminosäure hilft bei der körpereigenen Synthese von Serotonin, welches allgemein als Glückshormon bekannt ist.

Auf die Menge kommt es an



      

Die Antioxidantien bestätigen die gesundheitsfördernde Wirkung der Schokolade auf Geist und Körper. Jedoch kommt es natürlich auf die Sorte und die Menge an. Je höher der Anteil des Kakaos ist, desto höher ist auch der Anteil an Flavonoiden. Deshalb hat dunkle Schokolade den größten Nährwert, während weiße Schokolade sehr geringe Mengen an Antioxidantien beinhaltet. Die Zutaten von letzterer basieren grundsätzlich auf Kakaobutter, Zucker und Milch. Der Kakao an sich wird zur Herstellung nicht mehr benutzt.

Wie bei vielen Lebensmitteln ist auch hier die Menge des Konsums wichtig. Bereits geringe Mengen reichen aus, um die positive Wirkung der Schokolade am Körper zu erfassen. Als kleiner Snack zwischendurch eignet sich ein Stück Schokolade daher allemal. Nach den Untersuchungsergebnissen des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam und der Katholischen Universität in Campobasso reicht es bereits aus täglich sechs bis sieben Gramm dunkle Schokolade mit mindestens 70% Kakaogehalt zu essen. Bei höheren Mengen treten die negativen Seiten des Schokoladenverzehrs auf, denn der Zuckergehalt und die Fettanteile machen die positiven Effekte der Schokolade wieder wett.

Auch wenn es schwer fällt, wer etwas für seine Gesundheit tun will, sollte den täglichen Konsum auf wenige Stücke dunkle Schokolade beschränken. Mit zunehmender Aufhellung der Schokoladenfarbe und steigender Menge, verringert sich die gesundheitsfördernden Effekte der zarten Versuchung.


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