Schlecht verträgliche Lebensmittel für Senioren

Mit zunehmendem Alter verändert sich auch der Körper, das bedeutet in den meisten Fällen, dass einige Lebensmittel nicht mehr so leicht verdaut werden können wie in jüngeren Jahren.
Oftmals muss eine starke Umstellung der Essgewohnheiten vorgenommen werden, diese Umstellung fällt vielen Senioren allerdings nicht wirklich leicht und sie plagen sich immer noch weiterhin mit Bauchschmerzen, Verstopfungen und anderen unangenehmen Symptomen umher.

Fettige Speisen

Insbesondere sehr fettige Speisen stellen ein großes Problem für Senioren dar, denn der Körper in diesem Alter schafft es nicht mehr, wirklich die Fette aufzuspalten und deshalb kommt es zu Verdauungsproblemen. Senioren sollten somit nicht mehr als 80 Gramm Fett täglich zu sich nehmen.

Zu den beliebtesten fettigen Speisen die Senioren konsumieren, zählen Braten aller Art (Schweinebraten, Haxen, Sauerbraten etc.), fettige Würste und Aufschnitte wie Mortadella und Leberwurst. Aber nicht nur Fleischprodukte beinhalten viel Fett, sondern auch Gebäcke haben viele verstecke Fette, die oberflächlich nicht sichtbar sind, sich jedoch im gebackenen Teig verstecken. Hierauf sollten Senioren auch achten.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ältere Menschen nicht zu viel Fleischprodukte konsumieren sollten und auch bei Gebäcken aufpassen sollten. Für Senioren ist eine gesunde Ernährung essentiell. Nur somit können sie ihren Körper schonen und einen gesunden Lebensabend verbringen, ohne viele zusätzliche Medikamente nehmen zu müssen, auf Grund ihrer Verdauungsprobleme.

Zu viel Salz!

Aber auch ein hoher Salzgehalt in der Nahrung von älteren Menschen kann zu diversen Nebenwirkungen führen. Ein hoher Salzgehalt wird insbesondere in Fertigprodukten beinhaltet. Da viele ältere Menschen alleine wohnen und nicht mehr wirklich kochen können, nutzen sie häufig tiefgefrorene Produkte wie Lasagne und Ähnliches.



      

Auch viele Angehörige kaufen bevorzugt solche Produkte ein, da sie sich leicht lagern lassen und der Pflegebedürftige diese alleine ohne großen Aufwand kochen kann. Die Empfehlung der Deutschen Ernährung für Gesundheit liegt bei 6 Gramm Speisesalz pro Tag. Diese Werte werden allerdings sehr häufig überschritten. Hieran sind nicht nur die beschriebenen Tiefkühlprodukte Schuld, sondern auch die Tatsache, dass im Alter die Geschmacksnerven nachlassen. Dadurch würzen ältere Menschen ihre Nahrung besonders stark, damit sie überhaupt etwas schmecken.
Ein zu hoher Salzgehalt im Essen führt zu einem hohen Wasserverlust, da das Salz insbesondere durch die Nieren ausgeschieden wird. Dadurch kann es sehr schnell zu einer Dehydrierung kommen, da viele ältere Menschen auch nicht besonders viel trinken, kommt es dann häufig zu Schwindelanfällen, Konzentrationsstörungen und dadurch zu Stürzen. Aber auch die Nieren werden durch diesen hohen Salzgehalt in Mitleidenschaft gezogen, diese sind ohnehin schon belastet, da viele Senioren täglich eine Menge an Medikamenten nehmen müssen.

Hoher Salzgehalt und der Bluthochdruck

Diese Dehydrierung kann nicht nur zu Schwindelanfällen und Stürzen führen, sondern auch zu Bluthochdruck. Wenn im Körper zu wenig Flüssigkeit vorhanden ist, neigen die Gefäße dazu, sich zu verengen. Durch diese Verengung steigt dann logischerweise der Blutdruck.
Bluthochdruck kann sehr gefährlich sein, da die Gefäßwände dauerhaft einer großen Belastung ausgesetzt sind. Somit steigt das Risiko für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt enorm an. Deshalb sollten Menschen mit einem hohen Blutdruck unbedingt auf ihren Salzgehalt achten, in vielen Fällen ist durch eine verminderte Einnahme von Salz durch die Nahrung sogar eine Senkung des Bluthochdruckes gelungen.

Demenzpatienten und der Zucker

Dieses Thema ist wahrscheinlich jedem bekannt, der einen dementiell veränderten Menschen in seinem Umfeld hat. Jeder Demente liebt süßes Essen, oftmals essen die Betroffenen ihre Nahrung erst gar nicht, wenn sie nicht süß schmeckt.
Das hat insbesondere mit den Veränderungen der Geschmacksnerven in einer Demenz zu tun. Süße Lebensmittel werden noch als süß empfunden, die anderen Lebensmittel empfinden demente Menschen eher als geschmacklos. Damit eine Unterernährung verhindert wird, bekommen demente Menschen dann sehr häufig viele süße Mahlzeiten.
Dadurch essen die Betroffenen zwar, allerdings kann der viele Zucker sehr schädlich für die Betroffenen sein. Denn ein dauerhaft hoher Blutzuckerspiegel ist schlecht für die Gefäße und Nerven. Darüber hinaus kann zu viel Zucker im Blut auch zu Diabetes führen, bleibt diese Krankheit dann unerkannt, kommt es häufig zu Problemen in der Netzhaut und zu einem ständigen Harndrang und dadurch zu einer Dehydrierung.

Histaminintoleranz Senioren

Ebenfalls tritt im Alter immer häufiger eine Histamin-Unverträglichkeit auf, da der Körper nicht mehr so große Mengen an Histamin verarbeiten kann. Histamin ist in Fischkonserven, Rotwein, Bier, Schokolade und Wurstwaren sehr stark vertreten. Diese Lebensmittel sollten dann von älteren Menschen weniger konsumiert werden.

Folgende Nebenwirkungen treten bei einer Histaminintoleranz auf:

  • Blähungen
  • Magenkrämpfe
  • Durchfall
  • Verstopfte Nase und Atemnot
  • Blasenentzündung

Falls diese Nebenwirkungen immer häufiger nach dem Konsum von Lebensmitteln auftreten mit einem hohen Histamin-Gehalt, sollten diese Lebensmittel einige Zeit ausgesetzt werden, um zu überprüfen, ob die Symptome erneut auftreten.

Wie findet man eine Lebensmittelunverträglichkeit bei Senioren heraus?

Häufen sich die Nebenwirkungen nach manchen Mahlzeiten, dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann mit mehreren verschiedenen Tests herausfinden, welche Lebensmittel für die Beschwerden verantwortlich sind. Folgende Untersuchungen werden dann veranlasst, damit die Lebensmittelunverträglichkeit nachgewiesen werden kann:

  • Dünndarmbiopsie
  • Wasserstoffatemtest
  • Bluttest

Diese Art der Untersuchungen können verschiedene Lebensmittelunverträglichkeiten wie eine Zöliakie oder eine Fructoseintoleranz ermitteln. Oftmals wird vom Arzt auch eine Folgebehandlung eingeleitet, indem ein Verzicht bestimmter Lebensmittel vorgeschrieben wird.
Falls jedoch Beschwerden mit dem Blutdruck vorliegen, oder beispielsweise ein verstärkter Harndrang. Dann helfen diese Tests nicht, hier wird der Arzt dann eine Befragung durchführen, um die Essgewohnheiten des Patienten zu evaluieren.
Anschließend werden auch verschiedene Behandlungen eingeleitet, oder der Patient wird zu einem Ernährungsberater geschickt, welcher eine spezielle Diät für ältere Menschen anrät. Es gibt auch Lieferdienste wie „Essen auf Räder“ und Ähnliches, diese kochen ausschließlich Schonkost, die für ältere Organismen keine Belastung darstellen.

Quellen:
Pleyer, Brigitte, Raidl Alexandra: Ernährung im Alter: Praxishandbuch mit Checklisten für Pflege und Betreuung. Berlin, Heidelberg. 2018.

Vilgis, Thomas, Lendner Ilka, Caviezel Rolf: Ernährung bei Pflegebedürftigkeit und Demenz: Lebensfreude durch Genuss. Wien. 2015.


Ähnliche Artikel zu diesem Thema: