Der Begriff Superfood verspricht Lebensmittel, die über einen hohen Anteil von Mineralstoffen, Vitaminen und anderen gesunden Bestandteilen besitzen. Dabei handelt es sich immer um pflanzliche Nahrung, die häufig einen gesundheitsfördernden Effekt besitzt. Dieser Artikel stellt einige Saaten vor, die zum Superfood gezählt werden.
Chiasamen
Die Chia-Pflanze kommt ursprünglich aus der Region zwischen Mexiko und Ecuador. Heute wird sie auch in den USA, Australien und Kenia angebaut. Beliebt war sie schon unter den Azteken. Vor allem ihren Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren verdankt sie den Ruf als Superfood. Sie weist zudem einen hohen Anteil an Proteinen, Kohlehydraten, Vitamin A, Folsäure und weiteren Elementen auf.
Wer gern auf Fisch verzichten möchte, findet im Chiasamen einen hervorragenden Ersatz. Schwieriger ist die Einschätzung der gesundheitlichen Vorzüge. Angeblich soll der Samen Herz-Erkrankungen vorbeugen und einen Gewichtsverlust begünstigen. Wegen ihrer quellenden Eigenschaften schließen Wissenschaftler letzteres nicht aus. Allerdings steht ein wissenschaftlicher Beweis noch aus. In der EU unterliegt die Nutzung von Chiasamen Höchstgrenzen. Es können unangenehme Nebenwirkungen auftreten, darunter Blähungen, Völlegefühl und Bauchschmerzen. Die maximal empfohlene Menge von 30 Gramm sollte nicht überschritten werden.
Flohsamenschalen
Sie stammen von Wegerich-Gewächsen, die vor allem in Indien und Pakistan zu Hause sind. Auch im Mittelmeerraum findet man die Pflanzen. Das Aussehen ihres Samens erinnert an Flöhe, was den Namen erklärt. Die Schalen werden entweder im Ganzen oder gemahlen angeboten. Als Mehl lässt sich das Nahrungsmittel besser als Gericht zubereiten.
Flohsamenschalen bestehen zu 85 Prozent aus Ballaststoffen. Das Produkt wirkt sich positiv auf die Verdauung aus. Es wird deshalb gern gegen Verstopfungen und Durchfall eingesetzt. Zudem können Flohsamenschalen Blutzucker und Cholesterin deutlich senken. Wer Medikamente einnimmt, sollte das Produkt erst eine halbe bis eine Stunde später zu sich nehmen. Die Samen bilden im Verdauungstrakt Schleim, der bei einer gleichzeitigen Aufnahme die Wirkung der Arzneimittel beeinträchtigen kann. Mehr als 40 Gramm pro Tag sollten erwachsene Menschen nicht essen.
Leinsamen
Diese Saat gilt als Alternative zu Chiasamen. Sie stammt vom Flachs, der heute hauptsächliche in Kanada, Russland und Kasachstan angebaut wird. Leinöl weist mit 50 % den höchsten Anteil an Omega-3-Fettsäuren aller bekannten Öle auf. Zudem enthält es 40 % Fett, Schleimstoffe, Eiweiß, Lecithin, Vitamin B1, B2, B6 und E sowie Fol-, Nicotin- und Pantothensäure. Wie Flohsamenschalen wirkt sich auch Leinsamen positiv auf die Verdauung aus und wird als nicht apothekenpflichtiges Abführmittel gegen Verstopfungen verkauft.
Das Superfood kann die Verdauung anregen, wenn gleichzeitig ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird. Wer zu wenig trinkt, riskiert ein Verkleben des Inneren des Darms. Leinsamenpulver und -kuchen werden zur Therapie einer Gallenblasenkolik, der Leber und der Galle verwendet. Leinsamen enthält zyanogene Glycoside, also Vorstufen der Blausäure. Die Nebenwirkungen sollten deshalb bei allen Vorteilen für die Gesundheit ebenfalls berücksichtigt werden. Mediziner empfehlen, nicht mehr als 20 Gramm pro Tag zu verzehren.
Kleine Helfer für die Gesundheit
Saaten sind kleine Kraftpakete, welche die Gesundheit fördern. Zu ihnen gehören neben den genannten Samen auch Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Hanfsamen sowie Sesam. Ihre Antioxidantien schützen die Zellen vor Angriffen durch die freien Radikale. Die große Konzentration an Nährstoffen stärkt das Immunsystem, die Funktionen der Muskulatur und den Sauerstofftransport im Blut. Zudem wirken die Saaten gegen Verstopfungen und zur Senkung des Cholesterinwertes. Ihre Funktion zur Gewichtskontrolle wurde hingegen bisher nicht wissenschaftlich belegt.