Risiken, Nebenwirkungen und dauerhafte Folgen bei Schönheitsoperationen

Statistiken zufolge geht jede fünfte Schönheitsoperation innerhalb Deutschlands mit Komplikationen einher. Vielen Frauen und Männern ist häufig nicht bewusst, dass es sich bei einer Schönheitsoperation um einen invasiven operativen Eingriff handelt. Dabei können, wie bei jedem operativen Eingriff, allgemeine leichte Komplikationen wie beispielsweise Schwellungen, Einblutungen ins Gewebe, Übelkeit, Erbrechen und Sensibilitätsstörungen im Operationsgebiet auftreten. Aber auch die typischen ernsthaften Komplikationen wie Wundinfektionen, Embolien, Thrombosen, akutes Kreislaufversagen bis hin zur Todesfolge sollten bei der Entscheidungsfrage mit berücksichtigt werden. Auf etwa 5.000 Schönheitsoperationen kommt es schätzungsweise zu einem Todesfall.

Bildquelle: https://pixabay.com/de/operation-medizin-arzt-97471/

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Ein solcher Eingriff sollte daher immer von einem erfahrenen Facharzt durchgeführt werden. Vorher sollte ein ausführliches Gespräch unter Berücksichtigung Ihrer Anamnese und Begleiterkrankungen durchgeführt werden. Außerdem sollte der Facharzt Sie umfassend über die möglichen Komplikationen aufklären und die Risiken individuell bezüglich Ihrer Vorerkrankungen abwägen.

Die beliebtesten Schönheitsoperationen und ihre Risiken

Brustvergrößerung

• Asymmetrie der Brüste
Postoperativ kann es zu einer vorübergehenden Asymmetrie der Brüste kommen. Ursächlich dafür ist häufig eine ungleichmäßige Schwellung der Brüste und klingt meistens nach wenigen Wochen ab.

• Vernarbungen
Es kann zu wulstartigen, dunklen und auseinander gezogenen Narben kommen. Diese sollten frühzeitig mit einem speziellen Narben-Gel oder Narbenpflaster versorgt werden.

• Verdrehung der Implantate (Implantat-Rotation)
Häufig kommt es zu einer Rotation der Implantate, wenn Brustimplantate mit einer glatten Oberfläche eingesetzt werden. Brustimplantate mit einer Oberflächenstruktur verwachsen nachweislich deutlich schneller und besser mit dem umliegenden Gewebe. Jedoch können Implantat-Rotationen auch auftreten, wenn es zu einer Wundheilungsstörung kommt. Verdrehung sind optisch durch Ungleichheiten zu erkennen.

• Wegrutschen der Implantate (Bottoming-Out)
Die Brustimplantate können nach unten verrutschen. Die Brüste sind dann nicht proportional und die Brustwarze sitzt unphysiologisch weit oben.

• wellige Brust (Double Bubble)
Wird das Brustimplantat zu weit oben eingesetzt, kann es zu einer wellenförmigen Doppelbrust kommen.

• Faltenbildung des Implantats (Rippling)
Zu einer Faltenbildung kann es kommen, wenn das Material des Implantats sehr weich ist. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass ausreichendes Eigengewebe oberhalb des Brustimplantats ist, um eventuelle Faltenbildung nicht sichtbar zu machen.

• verstärkte Venenabzeichnung
Durch die Vergrößerung der Brust können oberflächliche Blutgefäße sichtbar werden. Häufig bilden sich diese nach kurzer Zeit zurück, können aber auch dauerhaft bestehen bleiben.

• Vergrößerung des Brustwarzenhofs
Durch die Vergrößerung der Brüste kommt es zu einer Dehnung des Bindegewebes, die auch zu einer Dehnung und somit Vergrößerung der Brustwarze führt. Dies wird häufig schon während der eigentlichen Operation korrigiert. 

• Beschwerden beim stillen
Die Stillfähigkeit bleibt meistens unberührt durch eine Brustvergrößerung. Sensibilitätsstörungen können jedoch das Stillen unmöglich machen. Des weiteren können Komplikationen wie Entzündungen oder Narbenbildung das Drüsengewebe schädigen.

Lidstraffung

• Asymmetrische Augenlider
Werden kleine Fettpolster zur Augenlidstraffung entfernt, können Asymmetrien auftretet. Ursächlich dafür ist häufig eine ungleiche Entfernung der Fettpolster durch den Operateur.

• Fehlstellung der unteren Augenlidkante
In seltenen Fällen kann es zu einer Fehlstellung der Augenlidkante kommen. Ursächlich dafür ist häufig ein hängendes unteres Augenlid. Der Augenschluss kann dadurch beeinträchtigt sein.

• Spannungsgefühl und schmerzhafte übermäßige Schwellung der Bindehaut
Die Schwellung im Operationsbereich ist abhängig von der Menge der Flüssigkeitsansammlung unterhalb der Lider. Häufig ist diese postoperativ sehr stark ausgeprägt.

• Verlust von Wimpern
Selten kommt es nach einer Lidstraffung zum Ausfall der unteren Wimpern. In den meisten Fällen wachsen diese jedoch nach einiger Zeit nach.

• sichtbare Vernarbungen
Selten kommt es im Bereich des Augenlids zu einer vermehrten Narbenbildung mit überschüssigem Bindegewebe. Dies kann den Lidschluss beeinträchtigen und muss gegebenenfalls operativ korrigiert werden. 

• dauerhaftes Trockenheitsgefühl der Augen 
Durch die Lidstraffung kann es zu einer verminderten Produktion von Tränenflüssigkeit kommen. Auch ein verminderter Augenschluss kann trockene Augen verursachen.

Fettabsaugung



      

• bleibende Dellen und Unregelmäßigkeiten 
Wird der operierte Bereich nach dem Eingriff nicht ausreichend bandagiert, kann es zu einer Bildung von Narbenplatten kommen, die sich als Dellen zeigen.

• Verlust von Gewebeflüssigkeit
Werden größere Mengen an überschüssigem Fettgewebe entfernt, so kann es zu einer Flüssigkeits- und Blutarmut kommen. Der Flüssigkeitshaushalt muss dann mit Elektrolyt- und Blutkonserven ausgeglichen werden.

Hals-Stirn-Lifting

• Verletzung des Gesichtsnervs
Die Verletzung des Gesichtsnervs N. Facialis ist eine Komplikation, die am häufigsten gefürchtet wird. Zu einer Verletzung bzw. Durchtrennung des Nervens kommt es jedoch nur sehr selten. Kommt es dennoch zu einer Schädigung des N. Facialis, hat dies eine irreversible halbseitige Gesichtslähmung zur Folge. Häufiger kommt es jedoch zu einer Reizung des Nervs. Das kann vorübergehenden Lähmungen oder anderen Ausfällen wie beispielsweise verminderter Augenlidschluss oder herabhängender Mundwinkel als Folge haben.

• Asymmetrie der Gesichtshälften
Ein erfahrener Facharzt versucht immer das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Jedoch kann es zu Ungleichheiten der Gesichtshälften kommen. Ein weiterer operativer Eingriff kann zur Korrektur sinnvoll sein.

• Sensibilitätsstörungen im Gesicht
Die Haut muss von den unterliegenden Gewebestrukturen getrennt werden, um gestrafft zu werden. Daher kommt es immer zu Verletzungen an den kleinen sensiblen Nervensträngen und verursacht ein Taubheitsgefühl im Wangenbereich. Nur in seltenen Fällen kann es zu irreversiblen Schädigungen kommen.

• Verletzung der Ohrspeicheldrüsen
Da die Ohrspeicheldrüse unmittelbar unter der Haut liegt, kann diese bei einem Lifting im Gesichtsbereich verletzt werden. Dies hat Sekretansammlungen und eitrige Fistelbildungen als Folge. Weitere operative Eingriffe können dann indiziert sein.

Bauchdeckenstraffung

• massive Vernarbungen
Steht die Narbe postoperativ zu stark unter Spannung, kann es zu einer dicken, wulstartigen, schmerzhaften Narbenveränderung kommen. Wird dies während der Nachsorgen festgestellt, muss sofort gehandelt werden, um eine weitere Operation zu vermeiden.

• absterben des Bauchnabels
Aufgrund einer Durchblutungs- und Wundheilungsstörung kann es zu einer Unterversorgung des Bindegewebes kommen, das den Bauchnabel bildet. Durch die Unterversorgung kann es zu einem Gewebsuntergang kommen.

• verminderte Bauchatmung
Durch die Straffung der Bauchmuskulatur und der Bauchdecke kommt es zu einem vorübergehenden verkleinerten Bauchraum. Daher kann das gewohnte Sauerstoffvolumen nicht eingeatmet werden.

• auseinanderklaffen der Bauchmuskeln
Nach der Straffung der Bauchmuskeln müssen diese mit Nahtmaterial fixiert werden. Sind die Nähte nicht ausreichend fest oder werden überbeansprucht, kann es zu einem Auseinanderweichen der Muskulatur kommen.

Bruststraffung

• Narbenbildung
Wenn die postoperative Nachsorge nicht eingehalten wird, kann es zu einer Überbeanspruchung der Wunde und somit zu einer gestörten Narbenbildung kommen. Dies hat eine überschüssige Keloidbildung zur Folge.

• vergrößerter Brustwarzenhof
In seltenen Fällen wird die Bruststraffung durch das Einringen eines Implantats durchgeführt. Dabei kann es zu einer Überdehnung des Brustwarzenhofs kommen. Dies kann mit einem späteren operativen Eingriff korrigiert werden.

Lippenkorrektur

• Sensibilitätsstörungen
Häufig kommt es nach einer operativen Lippenkorrektur zu einem verminderten Gefühlsempfinden in den Lippen. In seltenen fällen kann dies auch irreversibel sein.

• Asymmetrie der Lippen
Wird die Lippenkorrektur nicht durch einen Facharzt durchgeführt, kann es zu Ungleichheiten der Lippen kommen. Je nach Art des Eingriffs, können auch Asymmetrien durch eine verminderte Durchblutung und den darauf folgenden Gewebsuntergang entstehen.

• allergische Reaktionen
Wird Fremdmaterial zur Korrektur verwendet, kann es zu einer allergischen Reaktion kommen.

Nasenkorrektur

• Schiefnase
 
Nach der operativen Nasenkorrektur kann es zu Verformungen der Nase kommen, auch wenn die Nase vorher gerade war. Grund dafür kann eine unzureichende Fixation oder eine unbemerkte Verschiebung der Knochenstücke während und nach der Operation sein. Eine operative Nasenkorrektur sollte daher nur von einem erfahrenen Facharzt durchgeführt werden.

• Transplantatabstoßung 
Heute wird meistens körpereigenes Material zum Knochenaufbau verwendet. Ist dies nicht möglich, muss ein Fremdmaterial verwendet werden. Dies kann vom Organismus als Fremkörper wahrgenommen und somit abgestoßen werden. 

• Probleme bei der Atmung durch den Mund 
Durch die postoperative Schwellung und der Wundversorgung kann nicht durch die Nase geatmet werden. Durch die vermehrte Atmung durch den Mund kann es zu Halsschmerzen und Beschwerden im oberen Brustbereich kommen.

• Unregelmäßigkeiten auf dem Nasenrücken
Oft ist es dem Operateur nicht möglich, Knochenunebenheiten komplett zu entfernen. Daher bleiben häufig leichte Unebenheiten auf dem Nasenrücken zurück.

Weitere detaillierte Informationen zur Nasenkorrektur finden Sie hier: http://plamedo.com/gesicht/nasenkorrektur/

Faltenunterspritzung



      

• Gefahr der Überdosierung, Lähmungen
Häufig wird ein sogenanntes Neurotoxin unterhalb des Areals injiziert. Bei einer Überdosierung kann es zu Lähmungserscheinungen in einzelnen Gesichtspartien kommen. Diese lassen nach, sobald der Körper das zu viel injizierte Präparat abgebaut hat. Das dauert in der Regel 1 bis 3 Monate.

• Verhärtungen im Gewebe
Durch den körpereigenen Schutzmechanismus kann es zu einer Verkapselung des Fremdstoffs kommen. Der Körper erkennt das körperfremde Präparat und verkapselt dies, sofern es für den Stoffwechsel nicht abbaubar ist. Dieser Vorgang ist individuell vom Organismus abhängig.

• Gewebsuntergang
Werden durch das Einführen der Spritze Blutgefäße verletzt, kann es zu einem Gewebsuntergang kommen. Das Gewebe kann wegen dem beschädigten Gefäß nicht ausreichend mit Blut versorgt werden und stirbt ab.


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