Biotin wird auch als Vitamin B7 oder Vitamin H bezeichnet, wobei die letztere Bezeichnung als veraltet gilt. Die Entdeckung dieses wasserlöslichen Vitamins verlief in vielen Schritten über mehrere Jahre hinweg. Erste Aufzeichnungen stammen von Steinitz aus dem Jahr 1898. Aus diesem Jahr stammt auch der Name Vitamin H, welcher sich von Haut ableitet, da Biotin eine positive Wirkung auf die Haut ausübt. Biotin ist in zahlreichen Lebensmitteln enthalten, allerdings nur im Mikrogrammbereich. Um den täglichen Tagesbedarf zu decken, ist eine ausgewogene Ernährung zwingend notwendig.
Warum Biotin Lebensmittel für den menschlichen Körper so wichtig sind
Dem Biotin werden zahlreiche, lebensnotwendige Aufgaben zugeschrieben. So wird Biotin hauptsächlich als Wundermittel gegen Haarausfall angepriesen. Ferner soll das Vitamin brüchige und glanzlose Haare wieder fit machen. Auch die Nägel können mithilfe von Biotin gepflegter und gesünder erscheinen. Oftmals werden allerdings die essenziellen Aufgaben des Biotins vernachlässigt. Beispielsweise, dass es im Blut des menschlichen Körpers an Transportstoffe gebunden wird und anschließend als Coenzym verschiedene Enzyme aktiviert, welche wiederum für unterschiedliche chemische Prozesse im Organismus verantwortlich sind. Unter anderem bewirken diese aktivierten Enzyme, welche auch als Carboxylasen bezeichnet werden, die Bildung von Fettsäuren oder den Abbau von Aminosäuren. Auch Cholesterin und Zucker wird mithilfe dieser Carboxylasen gebildet. Ebenso spielt Biotin eine gewichtige Rolle im Zellkern.
Ausreichende Versorgung mit Biotin über Lebensmittel notwendig
Sofern der Körper nicht ausreichend Biotin erhält, können zahlreiche Arbeitsabläufe nur eingeschränkt oder gar nicht funktionieren. Es kommt zu einem Biotinmangel, welcher mit unterschiedlichen Symptomen verbunden ist. Ein Mangel wirkt sich unter anderem auf den Kohlenhydrat-, Fettstoff- und Eiweißstoffwechsel aus, was vor allem an der eingeschränkten Funktion der durch Biotin aktivierten Carboxylasen liegt. Symptome wie Hautstörungen, Depressionen, Muskelschmerzen, Fehlempfindungen, Störungen der Herzfunktion, Blutarmut bis hin zu Bewegungsstörungen und Halluzinationen sind möglich. Um diese Symptome von vorneherein zu vermeiden, ist es wichtig, ausreichend Biotin über Lebensmittel aufzunehmen und einen Mangel dementsprechend vorzubeugen.
Biotin Lebensmittel: Tagesbedarf mit schmackhaften Mahlzeiten decken
Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) hat detaillierte Tagesempfehlungen für die Aufnahme von Biotin ausgesprochen. So sollten Jugendliche und Erwachsene täglich zwischen 30 und 60µg Biotin aufnehmen. Für Kinder und Säuglinge gelten geringere Werte. In der Regel lässt sich dieser Tagesbedarf recht einfach über die Nahrungsaufnahme decken, beispielsweise mit folgenden Lebensmitteln:
+ 100g frische Gänseleber = 210µg Biotin
+ 100g frische Rinderleber = 100µg Biotin
+ 100g reife, frische Sojabohnen = 60µg Biotin
+ 100g Hefe = 60µg Biotin
+ 100g Haselnüsse = 39µg Biotin
+ 100g gegarter Lachsfisch = 30µg Biotin
+ 100g frische Schweineleber = 27µg Biotin
+ 100g Hühnerei = 25µg Biotin
+ 100g Hafer Flocken = 20µg Biotin
+ 100g Pilze tiefgefroren = 20µg Biotin
+ 100g Walnüsse = 19µg Biotin
+ 100g frische Champignons = 16µg Biotin
+ 100g Haferflocken mit Trockenobst = 16µg Biotin
+ 100g Heringsrogen = 16µg Biotin
Biotin Lebensmittel: mit einer ausgewogenen Ernährung besser leben
Es gibt etliche biotinreiche Lebensmittel. Die angegebenen Werte liefern nur einen kleinen Überblick, der um ein Vielfaches ergänzt werden kann. Über eine ausgewogene Ernährung lässt sich der empfohlene Tagesbedarf an Biotin problemlos decken, wenn nicht sogar überschreiten. Schädliche Wirkungen aufgrund einer Überdosierung sind bis heute nicht bekannt, weshalb dem Biotin auch eine große, therapeutische Bandbreite zugeschrieben wird.